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10-jährige Suche beendet: Die „fehlende Materie“ des Universums gefunden

10-jährige Suche beendet: Die „fehlende Materie“ des Universums gefunden

Nach zehnjähriger Suche haben Wissenschaftler endlich die „fehlende Materie“ des Universums gefunden. Damit kosmologische Modelle korrekt funktionieren, muss es eine bestimmte Menge Materie geben, die alles ausmacht, was wir im Universum sehen können. Das Problem ist jedoch, dass bisher nur etwa ein Drittel dieser Materie beobachtet wurde, der Rest also „fehlt“.

DAS RÄTSEL KÖNNTE GELÖST SEIN Mit neuesten Studien scheinen Experten der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) dieses Rätsel gelöst zu haben. Wissenschaftler vermuten, dass sich die fehlende Materie in einem weitläufigen Gebiet aus etwa 10 Millionen Grad heißen Gasen befindet, das sich bis in die Tiefen des Universums erstreckt. Dieses über 23 Millionen Lichtjahre lange kosmische Band enthält zehnmal mehr Materie als die Milchstraße.

VERBINDUNG VON VIER GALAXIENHAUFEN Diese gewaltige Struktur verbindet vier Galaxienhaufen, die jeweils aus Tausenden von Galaxien mit Milliarden von Sternen bestehen. „Es scheint, dass die ‚fehlende‘ Materie in schwer sichtbaren Filamenten verborgen sein könnte, die über das gesamte Universum verteilt sind“, sagte Projektwissenschaftler und Co-Autor Dr. Norbert Schartel. „Dieses Band im Universum ist so lang, dass es einer 230-maligen Durchquerung der Milchstraße von einem Ende zum anderen gleichkäme.“

WIE VIEL VERBORGENE MASSE BEFINDET SICH DARIN? Wenn diese Gase unter dem Einfluss der Schwerkraft nach innen kollabieren, setzen sie enorme Energiemengen frei, die zu ihrer Überhitzung führen. Licht lässt sich jedoch nur schwer von diesem Gas isolieren, was es für Astronomen schwierig macht, zu bestimmen, wie viel der verborgenen Masse des Universums das Gas enthält. Laut einem neuen Artikel in der Fachzeitschrift „Astronomy and Astrophysics“ haben Astronomen nun zwei leistungsstarke Röntgenteleskope eingesetzt, um diese Frage zu beantworten. Dank dieser Erkenntnisse konnten Wissenschaftler erstmals die Eigenschaften eines kosmischen Bandes im Detail enthüllen.

BESTÄTIGT, WAS ÜBER DAS UNIVERSUM BEREITS BEKANNT WAR Das Spannendste daran ist, dass diese Beobachtungen bestätigten, dass die theoretischen Modelle des Universums schon immer richtig waren. Simulationen von Strukturen, die dem Universum ähneln, sagten voraus, dass diese fehlende Materie in Gas- und Galaxienketten zu finden sein und eine bestimmte Temperatur und Dichte aufweisen sollte.

Diese Ergebnisse zeigen nicht nur, dass bisher unbeobachtete Materie entdeckt wurde, sondern auch, dass Galaxienhaufen über sehr große Entfernungen miteinander verbunden sind . Mit anderen Worten : Selbst die dichtesten und extremsten Strukturen im Universum könnten Teil eines riesigen „kosmischen Netzes“ sein.

ntv

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